alternde Eltern, zärtlich, lange Gespräche, oder auch nicht, was soll's, zusammen gehört man doch, Wärme, ein Bruder, den ich liebhabe, und mein Opa, ja stimmt, die letzten Tage haben mir Zeit mit Menschen beschert, die ich liebe. Wie heißt es in "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" ? Glück heißt, mit denen zusammen zu sein, die man liebt. Schön warm :-)
Nachtgezwitscher - 31. Dez, 01:37
kann so grausam sein! Heute haben wir meinen Großvater wieder verlassen, ihm standen Tränen in den Augen. Im Alter braucht man Familie, die näher wohnt. Sollte ich vielleicht hinziehen? Eine Arbeit in der französischen Provinz suchen? Hmmmmm nee, da liegt der Hund begraben, was für ein Leben hätte ich da? Schuldgefühle. Das kurze Gespräch mit meiner Ex-Beziehung, die Weihnachten und Silvester alleine verbringt, war nicht besser. Brrrrrrrrrrrr...
Nachtgezwitscher - 31. Dez, 00:52
beim Gang durch einen Supermarkt in Ostfrankreich
Am Tag vor Silvester strotzt der Supermarkt vor speicheltreibender Lebensmittel. Austern, Champagner, Foie gras... Wenn ich meinen Blick von den Produkten ab- und den Menschen zuwende, sind meine Gedanken nicht mehr bei der bevorstehenden Feier. Der Durchschnittsbürger sieht hier ärmer aus als in Deutschland.
In Deutschland konnte man Bildung lange mit Wohlstand gleichsetzen. Glaube ich zumindest, so war es immer in meinem Umfeld. In Frankreich war dem nicht in gleichem Maße so. Franzosen verdienen allgemein weniger als Deutsche. Vor allem die Beamten, zB. Lehrer. Der Lebensstandard ist also etwas niedriger. Dabei ist die Bildungsschicht noch stärker ausgebildet als in Deutschland, zumindest wird Faktenwissen mehr respektiert und gepflegt. So traf ich oft auf extrem gebildete Menschen (fast einschüchternd), deren Lebensstandard aber mit dem der Deutschen mit einem ähnlichen Hintergrund und in ähnlichen beruflichen Positionen nicht vergleichbar war.
Der Wettbewerb innerhalb der Bildungsschicht ist schärfer als in Deutschland. Zum Beispiel wird durch harte Zulassungsverfahren die Studierendenschaft der Eliteschulen gezüchtet, die später in die Politik geht oder sonstige Führungspositionen übernimmt. Wer sich in diesem privilegierten Raum einmal eingerichtet hat, gehört zur höheren Sphäre. Die anderen... fahren deutlich kleinere Autos und tragen billigere Kleidung als der westdeutsche Durchschnitt, wie die Menschen vor mir zwischen den Supermarktregalen. Dieses Jahr ist die Auswahl sowohl an teuren Austern als auch an Foie gras merklich eingeschränkter als im letzten. Mein Bruder meint, das sei die Wirtschaftskrise. Stimmt, ich habe junge Franzosen auch darüber sprechen hören...
Nachtgezwitscher - 31. Dez, 00:30
Ich sitze in Frankreich inmitten meiner Verwandschaft und überlege mir, wie meine Geschenke in die französischen Wohnungen hineinpassen. Ein Teelicht im Glas, eine Pyramidenkerze aus dem Erzgebirge... Warum zündet mein Opa die Kerzen nie an? Bei einer anderen Bekannten scheint das Teelicht auch eher zum originiellen Ansichtsobjekt zu werden. Und plötzlich wird mir klar: Eureka, ich habe deutsche Gemütlichkeit importiert! So etwas kennen die gar nicht! Da ist wirklich ein Groschen gefallen. Und mir wird klar, was mir in vielen französischen Wohnungen fehlt.
Nachtgezwitscher - 31. Dez, 00:17
Die Highlights aus den letzten Monaten Unterhaltung mit meiner Mutter. Beitrag getriggert durch den heute geäußerten Satz:
Mama - Man muss sich anpassen im Leben.
Dieser Satz, so oft gehört... leise Wut.
Ich - Mag sein, aber über das Wie entscheidet man selbst!
Echt, wie wär's denn mal mit "Sei dir selbst treu." oder "Du bist super so wie du bist." oder so. Meine Eltern ziehen aber (ehrlich gut gemeinte) konstruktive Kritik vor und meinen mir bei Kleidergröße 40/42 eindringlich und wiederholt sagen zu müssen, ich dürfe nicht zu dick werden, sonst werde ich nach dem Studium keine gute Stelle finden.
Mama Begeisterung in der Stimme - Wir wiegen dich, du bekommst 100 Euro für jedes abgenommene Kilo, und wir gehen jedes Mal zusammen schöne Sachen einkaufen!
Da war ich nicht wütend, da musste ich herzlich lachen. Das Angebot habe ich abgelehnt. Meine Mutter... Lieb, aber in der Hinsicht völlig verständnislos. Verletzend auch! Wie kann sie nur! Anderes Beispiel. Vor einiger Zeit fühlte ich mich schlecht und versuchte zum ersten Mal, meiner Mutter zu vermitteln, warum.
Ich - Manchmal habe ich Angst, die anderen mögen mich nicht.
Mama - Die anderen mögen dich nicht? Dann muss man dich doch nur ein bisschen ändern! Das ist gar nicht so schwierig!
Sie versteht wohl nicht, dass man so gemocht werden möchte, wie man ist. Und was machte sie zu so einem Menschen? Eine extrem strenge katholische Erziehung glaube ich. Einfühlungsvermögen hat sie vielleicht auch nicht sehr viel.
Wie sagte noch meine frische Ex-Beziehung: "Du bist toll. Eine richtige kleine Nonkonformistin. Du hast gerade das Gefühl, dass du dich anpassen mußt. Du lernst das noch früh genug. Bleib doch noch lange so wie jetzt."
Nachtgezwitscher - 26. Dez, 01:27
Theaterstück
Personen
Mama: 59 Jahre
Ich: 26 Jahre
Mama - Am besten packst du jetzt deine Sachen.
Ich - Mama, ich kann selbst denken.
Mama - Was ist denn daran so schlimm? Du hast gerade gereizt reagiert, ich sehe das. Ich sage das doch dem Papa auch: Wann packen wir, heute oder morgen?
Ich - Gegen die Formulierung hätte ich auch nichts, die klingt nicht wie eine Anweisung.
leicht unzufriedene Stille ihrerseits
Ich - Hm... Wenn du mit mir sprichst, dann überleg dir doch einfach, dass du mit einer Erwachsenen sprichst, die du nicht mehr erziehen möchtest ... öh ... sollst.
Mama - Möchtest, tja... Aber manchmal ist das doch nötig! Also, wenn ich dich nicht mehr erziehen wollen würde, was würde ich denn dann in Situationen machen wie heute morgen? Du hast nach dem Duschen im Badezimmer nicht gelüftet! Soll ich dir das dann nicht sagen?!
Ich - Das ist doch etwas anderes! Natürlich soll eine Person eine andere darauf hinweisen, wenn diese sich dem Zusammenleben abträglich verhalten hat. Das ist doch normal und hat nichts mit Erziehung zu tun. Stell dir in so einer Situation vor, ich sei eine Freundin. Freunden sagt man so etwas doch auch.
Mama - Nein. Freuden sagt man so etwas nicht. Eine Kollegin von mir stinkt, und der habe ich das nach langem Überlegen nicht gesagt. So unangenehme Dinge sagt man nicht.
Ich etwas betroffen - Oook. Stimmt. Du hast gar keine engen Freunde, du kennst das also nicht. Hm. Mit engen Freunden sollte man aber idealerweise ehrlich und offen sein, ohne sie erziehen zu wollen.
Nachtgezwitscher - 26. Dez, 01:00
Mein Vater unterhält sich mit einem persischen Freund über die Einrichtung eines Raumes.
Vater: "Ein wie langes Stück Leiste brauchst du dann?"
Freund: "Pimmel Daumen 6 Meter."
Nachtgezwitscher - 24. Dez, 22:08
Nachtgezwitscher - 24. Dez, 16:59
Meine heutige Weihnachtsfeier hinterläßt ein wohliges Gefühl. Ungefähr 20 Freunde waren da auf meinen 30m2. Zunächst bin ich wie üblich in meiner Miniküche herumgedüst, weil ich mit den Vorbereitungen natürlich nicht fertig war. Die ersten Gäste haben beim Schmücken und bei den Waffeln geholfen. Währenddessen stapelten sich immer mehr Neuankömmlihge im Nebenraum, tranken Tee, Kakao oder Glühwein. Dann Weihnachtslieder, teils mehrstimmig mithilfe befreundeter Musikstudenten, teils begleitet von Geige und Gitarre. Später Wichteln, und das Vorlesen einer Geschichte, die ein Freund für diesen Abend geschrieben hat. Dauer: 19:00 bis 2:00 Uhr, alle sind zufrieden nach Hause gegangen. Ich bin schon etwas zu müde, um den Abend in schöne Worte zu kleiden, aber den schönen Nachgeschmack wollte ich festhalten.
Nachtgezwitscher - 22. Dez, 02:22
Von einem meiner Bekannten wußte ich, dass er psychisch ziemlich schwer krank ist. Zu merken ist das an seinem unsicheren Auftreten und an seinen Äußerungen.
Heute hat mir ein Freund (sehr sichere Quelle) erzählt, dass er erfahren hat, was das Problem dieses Menschen ist: Würde er nicht unter extrem starken Medikamenten stehen, würde er sich offensichtlich für (festhalten!) Jesus halten. Er war wohl viele Jahre in einer geschlossenen Anstalt und ist deshalb viel älter als meine Mitstudenten. Damit, muss ich sagen, hätte ich nie im Leben gerechnet. Im ersten Denkschritt bin ich völlig baff, im zweiten muss ich lachen, im dritten bin ich traurig. Was das wohl für ihn bedeutet...
Und mein Freund meinte dann: "Jesus hielt sich auch für Jesus." Er hat Recht. Vielleicht wäre mein Bekannter vor einigen Jahrhunderten damit durchgekommen.
Nachtgezwitscher - 21. Dez, 03:47
Gestern in Brüssel im Restaurant, Konversation mit einem Chinesen
Ich - "You know, mussels with french fries are a specialty here."
Chinese - "Ah?"
Ich - "Yes, would you like to order some?"
Chinese - "No, I don't like Muschi."
Nicht lachen, Nachtgezwitscher, NICHT lachen - kchchchchch - Shit, ist das schwer, vor allem, wenn das Wort noch häufig wiederholt wird!
Und dann erzählt mir heute ein Walise, wie in England eine Unterhaltung mit Arabern im Restaurant ablaufen kann:
Kellner: "Would you like to drink something?"
Araber: "Yes, I'd like to have a cock."
:-)
Nachtgezwitscher - 21. Dez, 03:36
Ich gehe einfach mal davon aus, dass ihr Künstlername noch immer Bruni und nicht Sarkozy ist. Jedenfalls: Das Lied ist wunderschön!!!! Oh, ich mag das Genießen so sehr! In dem Lied genießt die Sängerin auch: zunächst läßt sie sich einen Namen auf der Zunge zergehen, dann läßt sie sich tragen von Verliebtheit, und gibt sich der körperlichen Liebe hin. Eine lange Extase. Und dieses kleine "Hmm" dazwischen... Ja, spricht mir aus der Seele :-)
Quatre consonnes et trois voyelles c'est le prénom de Raphaël,
Je le murmure à mon oreille et chaque lettre m'émerveille,
C'est le tréma qui m'ensorcelle dans le prénom de Raphaël,
Comme il se mêle au "a" au "e", comme il les entremêle au "l", Raphaël...
Il a l'air d'un ange, mais c'est un diable de l'amour,
Du bout des hanches et de son regard de velours,
Quand il se penche, quand il se penche, mes nuits sont blanches,
Et pour toujours... Hmm
J'aime les notes au goût de miel, dans le prénom de Raphaël,
Je les murmure à mon réveil, entre les plumes du sommeil,
Et pour que la journée soit belle, je me parfume à Raphaël...
Peau de chagrin, peintre éternel, archange étrange d'un autre ciel...
Pas de délice, pas d'étincelle, pas de malice sans Raphaël,
Les jours sans lui deviennent ennui, et mes nuits s'ennuient de plus belle.
Pas d'inquiétude, pas de prélude, pas de promesse à l'éternel,
Juste l'amour dans notre lit, juste nos vies en arc-en-ciel, Raphaël...
A l'air d'un sage, et ses paroles sont de velours,
De sa voix grave et de son regard sans détours,
Quand il raconte, quand il invente, je peux l'écouter
Nuit et jour... Hmm
Quatre consonnes et trois voyelles c'est le prénom de Raphaël,
Je lui murmure à son oreille, ça le fait rire, comme un soleil.
Nachtgezwitscher - 21. Dez, 03:27
... noch ein lieber, sehr positiver Beitrag? Ne, ich will heute nicht. Obwohl, doch, eins:
Ein dickes virtuelles Dankeschön an meine Freunde für ihre Freundschaft. Sie werden es hier nie lesen. Aber die Dankbarkeit ist da. Gleich neben den Keksen und dem Tee im Bauch.
Nachtgezwitscher - 19. Dez, 00:04
so erfuhr ich neulich, ist ein urdeutsches Wort und wird auch im anglophonen Sprachraum benutzt, da dort eine Bezeichnung für diesen Sachverhalt fehlt. (Beisatz: "Die 'Frau Nachtgezwitscher' weiß da als Anglistin sicher mehr als ich." - Denkste, was hab ich da noch zusammengekriegt? Waldsterben, Heimat, ... nicht so viel) Jedenfalls dachte mich mir: "Hey, da bin ich ja mal richtig typisch deutsch!".
Nachtgezwitscher - 18. Dez, 23:48
... neige ich seit Neuestem dazu, zu motzen. Hauptsächlich zu mir selbst. Und schlecht und unfreundlich über andere Leute zu denken. Früher war Kampfsport ein tolles Ventil. Das machen meine Knie jetzt nicht mehr mit. Egal. Wenn man eigentlich nicht zum Motzen neigt, ist es ein tolles Gefühl, innerlich mal so richtig unfreundlich zu sein. Zum Schreiben ist es wieder zu albern. Und dann noch in mehreren Sprachen Dampf ablassen...
Genauuuu, wie diese Postkarte mit dem Schaf: Welt: doof. Ich: doof. Blume: doof. Das tut vielleicht gut!
Die Falte zwischen den Augenbrauen wird dann aber tiefer, das ist ein Minuspunkt.
In meinen guten Zeiten mag ich übrigens genau solche Leute nicht, die motzen und über andere schlecht reden.
Nachtgezwitscher - 18. Dez, 23:40
Steh ich total drauf. Heute wieder gemerkt. Blöd nur, dass Deutschland hauptsächlich von Deutschen bevölkert ist.
Nachtgezwitscher - 18. Dez, 23:37
Sport gemacht *gut gemacht*,
auf einem Teamtreffen gewesen *schöne Weihnachtskarte bekommen, freu*,
und ganz offiziell am Telefon Schluss gemacht *traurig und nachdenklich*.
Nächste Phase: Lesen *entspannt*
Heute Morgen war ich zum ersten Mal seit eineinhalb Wochen, unter anderem dank einer tollen Fete gestern, wieder gut gelaunt und halbwegs zuversichtlich. Und meine Wäsche ist gewaschen und riecht gut. Ok, ich könnte jetzt einräumen, dass ich zuviel Wäsche in die Maschine gestopft habe und deshalb das Waschmittel nicht richtig ausgewaschen werden konnte. Ich bleibe aber bei der Variante, dass meine Wäsche einfach gut riecht :-)
Nachtgezwitscher - 15. Dez, 21:19