Freitag, 19. September 2008

Feldforschung

Sie sind eine Dame und wollen einen unverfälschten Einblick in die Männerwelt?
Werden Sie zum Neutrum!
Sie suchen persönliche Beziehungen, Gepläkel von kurzer Dauer interessiert Sie nicht? Sie haben genug von der Flirterei, haben nach ein paar Jahren die Erfahrung gemacht, dass tief empfundene Sympathie beim anderen Geschlecht schnell in Gleichgültigkeit umschlägt, wenn Sie zu verstehen geben, dass Sie nicht als Weibchen in Betracht gezogen werden wollen?* (Na geben Sie's zu, Sie waren früher etwas naiv :-) Dann, nichts leichter als das. Sie flirten bewußt nicht. Sind zwar nett, spielen und kokettieren im Gespräch aber nicht mehr, obwohl Ihnen das durchaus Spaß machen könnte. Außerdem richten Sie sich nicht besonders hübsch her, weil Sie ohnehin momentan hauptsächlich innerhalb der eigenen vier Wände beschäftigt sind. Keine Mascara, kaum Absätze, weite Pullis, Jeans, zusammengebundene Haare. Und schon haben Sie sie, Ihre Eintrittskarte in die Männerwelt. Plötzlich sind die Herren der Schöpfung weniger aufmerksam, und im Laufe der Zeit gewöhnen sie sich an Ihr unauffälliges Beisein, wie wilde Tiere sich wahrscheinlich an Mensch mit Feldstechern gewöhnen. Sie werden zum Neutrum, oder besser, zum Nichts, sind inexistent. Die Gespräche werden anzüglicher, durchsetzt mit schmierigen Witzen (Sie werden knallrot), und interessierten Meinungsaustauschen über die neueste Technik. Frauen werden besprochen (von der Sorte, so bemerken Sie, die schöne Kurven nicht unter dem Pulli versteckt und Mascara benutzt). Sie wissen nicht mehr so recht, was Sie zu dem Gespräch beitragen sollen. Sie haben keine Meinung zu den weiblichen Kurven von Frau x. Deshalb verabschieden Sie sich diskret. Woraufhin einer Ihrer Gesprächspartner sich schlagartig dessen bewußt wird, dass Sie als Frau mit den angeschnittenen Gesprächsthemen wenig anzufangen wußten. Das ist ihm hochnotpeinlich, und so verwickelt er Sie noch in ein dreiminütiges nettes und höfliches Gespräch, bevor Sie sich endgültig entfernen.

Wenn Sie abends daran denken, müssen Sie wiederholt breit lächeln. Und Sie freuen sich darüber, dass Sie auch nochmal die Rolle tauschen und Mascara auflegen können, wenn Sie wollen.

*= Der Fairness halber muss ich hinzufügen, dass ich durchaus auch Männer kennengelernt habe, die dieses Urteil Lügen gestraft haben.

Welch ein Eiertanz.

Freitagabend. Richtig, ich gehe aus. Treffe zufällig einen Freund und dessen Freundin, freue mich.
"Halloooooooo, lange nicht gesehen, wie geht es euch?"
"Ja, gut, danke, und dir?"
"Auch gut."
Sprechpause. Eisige Blicke seitens der Freundin, bevor sie zu Boden schaut und beharrlich schweigt. Achso. Ach neeeeeeeeee, nicht schon wieder. Eifersüchtig. Verstehen tu ich's ja, auch wenn ich selbst am besten weiß, dass ich dem Kerl nicht an die Wäsche möchte. Naja, egal, ad acta.

Mittwoch, 17. September 2008

Männo, hmpf!!

Ein schöner Abend, sagt mir mein Kopf. Die Schönheit wird aber gedämpft wahrgenommen, Bauch und Herzregion sind unzufrieden, mein Blick schweift umher. Ok, kleine Störungen gehabt diese Woche, die hinterlassen Spuren, das ist normal. Vielleicht trauere ich ganz einfach um den Sommer. Nee, der war nicht erwähnenswert.
Dann, liebes Nachtgezwitscher, schreiben wir mal alles auf, was heute positiv war, vielleicht holt das Sie aus Ihrer Negativwahrnehmung heraus:
- Eine enge Freundin hat Sie angerufen und mit Ihnen bei Kaffee zwei wunderschöne Stunden verbracht - nicht zu leugnen.
- Sie waren mit einem Freund im Restaurant und haben dessen Geburtstag gefeiert, und haben sich zwei Stunden lang wirklich tiefgehend und sehr interessant mit ihm unterhalten. - hinterläßt ein Gefühl der Dankbarkeit.
- Sie haben auf einem Konzert getanzt. :-)
- Außerdem war eine Bekannte zu Besuch, die auch wirklich offen und sehr warm war, und gerne wiederkommen möchte. - das soll sie, Nachtgezwitscher freut sich.
Aber halt, merkt das Nachtgezwitscher, die Unzufriedenheit hat andere Ursachen. Schöne Ablenkung kann sie nicht ganz beseitigen. Zumindest heute nicht. Nachtgezwitscher muss die Ursachen angehen. Aber wie *heul* Nachtgezwitscher hat Angst. - Tja, Frau Nachtgezwitscher, da müssen Sie jetzt durch. Aber erst morgen...
PS: Und morgen tun Sie mehr Sinnvolles, arbeiten zum Beispiel ein wenig, dann fühlen Sie sich sofort besser. Das wissen Sie doch selbst, Sie Nase. Nee nee
PS: Sie sind noch immer unzufrieden? Dann lassen Sie es doch einfach so sein und seien Sie bis zum Einschlafen motzig, selbstmitleidig und traurig.
???
Tatsächlich, seine Laune zu akzeptieren hilft. Und langsam wird das Nachtgezwitscher müde...

Montag, 15. September 2008

Ach ja, und da wir schon beim Thema "Alter" sind...

"Hélas! Vieillir est le seul moyen que j'ai trouvé de ne pas mourir jeune."

Wolke 9

Was für ein Film! Hervorragende Schauspieler, die alle Grau-, aber auch Schwarz- und Weißtöne des Lebens in ihr Spiel zu legen wissen. Absolut unverfälscht. Selten so einen guten Film gesehen.

Samstag, 13. September 2008

Beziehungsgeflecht

Einen Korb verteilt, eine Hoffnung begraben, wieder, und die riesengroße Fragen: MACHE ICH DAS ÜBERHAUPT RICHTIG?

...

"Ein sterbender Alter ist eine brennende Bibliothek."

Wie wahr. Man darf gar nicht darüber nachdenken, wieviel verloren geht, wie wunderbar, komplex, kompliziert, erfahrungsreich so ein Mensch ist, und dann muß er sterben...

Da ich aber noch nicht sehr alt bin, muss ich heute daran arbeiten, zu einer Bibliothek zu werden. Sonst gibt's Konsequenzen.

Zehn pampige Teebeutel im Müll,

Krümel auf dem Tisch, leere Kekspackungen, druchgeredete Stunden, schmutzige Tassen, ausgebrannte Kerzen. Dann dämmert der Tag, die Tassen liegen im Spülwasser, man schüttelt wehmütig das warme Gefühl ab und... stellt sich seufzend dem Regen.

Freitag, 12. September 2008

Herrlich

war das Gesicht meiner indischen Freundin, als sie heute in einem Restaurant zum ersten Mal (natürlich alkoholfreies) Bier probierte. BÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHH!!!!!!! Wie können die Deutschen nur sowas trinken...

Mittwoch, 10. September 2008

...

Vor einigen Monaten nahm ich mir vor, ich müsse mein Leben aufschreiben. So viel hab ich schon gesehen! So vieles gerät in Vergessenheit. Besonders auffällig ist das, wenn ich mir Fotos anschaue. Mit meiner Digicam, die ich seit Januar habe, habe ich so viel fotografiert. Viele viele Menschen, mit denen ich zu tun habe. Wenn ich mir die Bilder jetzt wieder anschaue, dann kommen mir viele dieser Personen, mit denen ich so gerne meine Zeit verbringe, sehr unwichtig vor. Kaum bin ich einige Wochen abgeschottet, durch Prüfung und Erkältung, engt sich der Kreis meiner regelmäßigen sozialen Kontakte rasant ein. Genauso schnell wird er sich wieder ausweiten, wenn ich wieder unterwegs bin. Das zu beobachten ist dennoch verwunderlich.
Jedenfalls habe ich mir eine Liste gemacht mit Themen, die ich erzählerisch abhandeln wollte. Bis heute nicht getan. Woher kommt denn dieser Widerwille, mich mit der Vergangenheit zu befassen? Wirklich komisch. Es ist, als hätte ich Angst davor. Angst davor, dass ich ein Mensch mit immer mehr Vergangenheit werde? Mir da auch mal Fehler eingestehen muss? Vielleicht ein Grund mehr, es zu tun.
Nachtrag: Und kaum gebe ich dieser Rubrik provokativ den Namen "Vergangenes", um mich selbst herauszufordern, fängt es an, im Herzen zu zwicken. Tatsächlich. Na dann aber weiter.

Was mich heute in den Tag begleitet

ist ein neues Sprichwort:

"Wenn du nicht weißt, wohin du gehst, dann schau, woher du kommst."

Auf meine Situation hervorragend anzuwenden. Bevor ich aber zurückschaue, stecke ich erst meine Nase ganz gehörig in meine Bücher. Das ist sowas von nötig!

Dieses Blog...

... so entschloß ich noch im letzten Jahr, dient mir zum Dialog mit mir selbst. Es hört sich Dinge an, die ich in meinem Umfeld niemandem erzählen möchte, weil sie zum einen niemanden etwas angehen, und zum zweiten wahrscheinlich niemanden so brennend interessieren, dass er sie sich regelmäßig anhören möchte. Dieses Blog ist wie ein Tagebuch. Wenn beliebige Menschen um drei Uhr nachts ein Redebedürfnis überkommt, dann wenden sich die einen ihrer Gitarre zu, andere trinken heiße Milch oder sprechen mit ihrer Küchenwaage und ich ... mache all dies (nein, Scherz). Diesen Sinn erfüllt für mich jedenfalls mein Blog...

Also für die Sidebar:
"Dieses Blog ist mir ein intimes Tagebuch. Zu lesen sind Anekdoten, aber auch Gedanken, die mich stark beschäftigen. Will sagen: Hier schreibe ich für mich.
Gäste sind, wenn sie sich hier wohlfühlen, natürlich herzlich willkommen zu kommentieren und herumzustöbern."

So, back on track :-)

Dienstag, 9. September 2008

Neulich...

... wurde mir ein afrikanisches Sprichwort nahegelegt:

"So lange ein Baum auch im Wasser steht, zum Krokodil wird er nie."

:-)

...

Und noch was für meinen ganz privaten Gedankenhort: *müde* *fastwiedergesund* *komischeSehnsucht* *BonbongeschmackimMund* *Heutenochraus?* *Jamalschauen* *derArztwarsüß* *ohneinderAlltagkommtwieder* *dusolltestfürdiePrüfunglernen* *autsch,jaja* *hachnee*

LEBENSLANG

"Zuteilung der Identifikationsnummer nach § 139b der Abgabenordnung (AO)

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,
das Bundeszentralamt für Steuern hat Ihnen die Identifikationsnummer xxx zugeteilt. Sie wird für steuerliche Zwecke verwendet und ist lebenslang gültig..."

Mündig mit allen Vor- und Nachteilen. Steuern grrrrrrrr

Montag, 8. September 2008

Ups...

Schoko


Sowas ist mir schon lange nicht mehr passiert. Aber lecker war's schon...

Es ist nochmal Zeit für ...

... heiße Zitrone!!! Denn sie trieft, meine Nase, und meine Stimme kratzt, und ich schlaaaafe lang und bin recht unbeweglich. Dabei bin ich normalerweise eine ziemliche Quasselstrippe. Aber jetzt geht's nicht, kaum ein Krächzen kommt aus meinem Mund, und die Stimmbänder warnen mich durch einen kleinen Schmerz davor, zuviel zu sprechen. Dabei sind gerade Freunde von weit her in der Stadt, und ich wäre dieses Wochenende auch so gerne verreist... Vielleicht ist es auch mal gut, dass ich das alles nur in meiner Phantasie machen konnte. So bleibt mir nur noch die Computertastatur! Und mir fällt noch etwas auf: Wenn man so krank ist, schaltet der Körper auf "Ruhe", und all die Gedanken, die man sonst so hat, schwirren garnicht im Kopf herum. Was für ein schönes Gefühl, diese Ruhe...

Tirliriiiiiiiii flürüt!

Alle möglichen Töne mit persönlicher Note

Sieh da, neuer Vogel im Revier!

Lieber Besucher, dieses Blog ist mir ein intimes Tagebuch. Zu lesen sind Anekdoten, aber auch Gedanken, die mich stark beschäftigen. Will sagen: Hier schreibe ich für mich. Gäste sind, wenn sie sich hier wohlfühlen, natürlich herzlich willkommen zu kommentieren und herumzustöbern.

Blick ins Wasser

Bitte füttern

neulich gezwitschert

Da hast Du Recht! (Ich...
Da hast Du Recht! (Ich musste es allerdings mangels...
Finchen1976 - 11. Mär, 15:10
Il faut rajouter de la...
Il faut rajouter de la vie aux années et non des années...
Nachtgezwitscher - 9. Mär, 21:35
Being positive in a negative...
Being positive in a negative situation is not naive....
Nachtgezwitscher - 9. Jun, 23:04
Dann musst Du umso bessere...
Dann musst Du umso bessere Stimmung haben. :-) Schön,...
Finchen1976 - 8. Nov, 08:47
Guter Rat ist wie Schnee:...
Guter Rat ist wie Schnee: Je leiser er fällt, desto...
Nachtgezwitscher - 6. Nov, 19:46
Wasser, das du nicht...
Wasser, das du nicht trinken kannst, sollst du weiterfließen...
Nachtgezwitscher - 6. Nov, 19:45

Pschschschsch... Lausch! (Nachhall des Tages)

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